Wann:
15. Februar 2023 um 18:30 – 22:00
2023-02-15T18:30:00+01:00
2023-02-15T22:00:00+01:00
Wo:
online
Datum: 15.02.2023
Uhrzeit: 18:30 Uhr
Titel: Queer und schwanger – Hürden und Perspektiven
Referent*innen: Ska Salden (Netzwerk Queere Schwangerschaften) und Imogen Raye Minton (Queerfeministisches Hebammen*Kollektiv Cocoon)
Ort: online
Voranmeldung: Nicht notwendig
Eine Schwangerschaft ist oft eine Extremerfahrung. Viele Eltern beschreiben die Geburt ihres Kindes als eines der prägendsten, schönsten Erlebnisse ihres Lebens. Gleichzeitig kann eine Geburt auch mit Schmerzen, Trauma und Gewalterfahrungen verbunden sein, vor allem wenn Körper und Identität der schwangeren Person nicht ausreichend geachtet, Bedürfnisse nicht gehört und individuelle Grenzen nicht respektiert werden. Für queere Menschen ist es in der geburtshilflichen Versorgung besonders schwer, da sie beim Thema Familienplanung oft nicht mitgedacht werden. Es gibt kaum Informationen darüber, wie LGBTQIA+ Personen Kinder bekommen können und das medizinische Personal ist oft überfordert mit der Wortwahl und Ansprache queerer Menschen, aber auch mit den fachlichen Aspekten. Vor diesem Hintergrund erfahren queere Menschen, die schwanger sind oder es werden möchten, in der geburtshilflichen Versorgung Diskriminierung und vermeiden deshalb teilweise sogar bestimmte medizinische Behandlungen. Diesen Zustand möchten wir nicht weiter so hinnehmen und bieten euch deshalb am Mittwoch, den 15.02. ab 18:30 Uhr die Möglichkeit, euch online als zukünftiges medizinisches Personal zu dem Thema weiterzubilden.
Wir werden zunächst einen Vortrag von Ska Salden hören. Ska ist als Psycholog*in Teil des Netzwerkes queere Schwangerschaften und hat 2022 in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung das Policy Paper „Queer und schwanger – Diskriminierungserfahrungen und Verbesserungsbedarfe in der geburtshilflichen Versorgung“ verfasst. Ska wird uns davon berichten, welche Hürden es für lesbische, bisexuelle, nicht-binäre, trans* und intergeschlechtliche Menschen in der Geburtshilfe gibt. Außerdem möchten wir ganz konkret darüber sprechen, welche Handlungsempfehlungen sich daraus für die Politik und Gesetzgebung ableiten lassen und was wir selbst als medizinisches Personal im Umgang mit queeren Menschen besser machen und beachten sollten.
Im Anschluss erfahren wir von Imogen Raye Minton vom Cocoon Kollektiv etwas darüber, wie geburtshilfliche Versorgung mit einem queerfeministischen Ansatz aussehen kann. Cocoon ist ein Hebammen*kollektiv, das Schwangerschaftsbegleitung, Hausgeburten und Begleitung beim Wochenbett anbietet. Cocoon berät insbesondere queere und trans* Menschen bei einem Schwangerschaftswunsch und bietet queere Geburtsvorbereitungskurse an. Auch wir dürfen an diesem Tag lernen, was es mit Begriffen wie D.I.Y. Insemination, Co-Stillen und induzierter Laktation auf sich hat. Außerdem erfahren wir, wie eine Hausgeburt mit Cocoon ablaufen kann und worauf das Kollektiv achtet, um einen diskriminierungsarmen, sicheren Raum für die schwangeren und gebärenden Personen und deren Partner*innen anzubieten. Im Fokus steht dabei immer der Respekt vor dem individuellen Menschen als Expert*in des eigenen Körpers.
Titel 1. Vortrag:
Diskriminierungserfahrungen queerer Menschen in der geburtshilflichen Versorgung
mit Ska Salden vom Netzwerk queere Schwangerschaften
Titel 2. Vortrag:
Queerfeministische Hebammen*arbeit
mit Imogen Raye Minton vom queerfeministischen Hebammen*kollektiv Cocoon