Am 05.07.21 tagte mal wieder unser AStA in Hörsaal M mit der Möglichkeit der digitalen Zuschaltung. Die vorletzte Sitzung vor den Semesterferien sollte zugleich auch die bisher intensivste und diskussionsfreudigste dieser Legislaturperiode werden…
Zunächst erzählte Sitzungsgästin Anastasia von der Website „Transform Medicine“ von Dr. med. Janna Scharfenberg, die Online-Workshops zu verschiedenen Themen wie alternative Heilkunst und Online-Lehre anbietet. Diese beruhen auf ehrenamtlicher Basis und sind kostenfrei für Studierende, die auch selbst aktiv bei der thematischen Schwerpunktsetzung mitwirken dürfen. In der Sitzung wurde vor allem darüber diskutiert, ob eine Kooperation zwischen der Studierendenschaft und diesem Programm eingegangen werden kann oder ob dies im Widerspruch zu den Grundsätzen der AG „Werbefreier Campus“ stehen würde. Letztlich hat sich der AStA dagegen entschieden und will stattdessen versuchen, in Zukunft selbst Alternativprojekte auf die Beine zu stellen.
Aktuell ist das Studiendekanat mit der Planung fürs kommende Studienjahr beschäftigt. Dabei geht es vor allem um die Prüfungstermine, die im vorläufigen und noch nicht verabschiedeten Plan sehr eng getaktet liegen. Vonseiten der Studierenden wurde dies bereits kritisch angemerkt und stattdessen vorgeschlagen, nach jedem abgelaufenen Quintil Prüfungen durchzuführen, was bisher jedoch von Dozierendenseite abgelehnt wurde. In der Sitzung wurde nun darüber diskutiert, ob man den vorläufigen Studienverlaufsplan, über den final erst im September abgestimmt wird, bereits jetzt den Studierenden zwecks Planbarkeit zugänglich machen soll oder ob dies nur für noch mehr Unsicherheit und Chaos in der Studierendenschaft sorgen würde. Am Ende der Diskussion kam der AStA zu dem Ergebnis, dass er das Dekanat darum bitten wird, den vorläufigen Studienverlaufsplan an die Studierenden zu verschicken, um die notwendige Transparenz zu gewährleisten.
Anschließend folgte das mit Abstand kontroverseste Thema des Abends: Es ging um den Ausschluss der TU Braunschweig aus der Landesastenkonferenz (LAK), über den diese am darauffolgenden Freitag abstimmen würde und zu dem sich der AStA der MHH als LAK-Mitglied positionieren sollte. Grund für den möglichen Ausschluss ist die Zugehörigkeit zweier AStA-Vorstandsmitglieder zu einer Burschenschaft. Dabei wurde vor allem über die Frage diskutiert, für welche Werte diese stehe, ob diese mit denen der LAK vereinbar seien und ob man deshalb gleich den gesamten AStA ausschließen müsse. Auf der anderen Seite stand auch die Frage, inwieweit die MHH als außenstehende Hochschule im Nachhinein Einfluss auf die Wahlentscheidungen der Braunschweiger Studierendenschaft nehmen dürfe. Eine ziemlich kontroverse Debatte brannte los, an deren Ende der AStA zu keinem einheitlichen Ergebnis kam. Kulturreferentin Henriette brachte daraufhin den Vorschlag ein, ein Stimmungsbild im AStA zu erstellen und die finale Entscheidung dem StuPa zu überlassen, da dieses in seiner Zusammensetzung heterogener sei und über mehr stimmberechtigte Mitglieder verfüge. Dieser Vorschlag wurde am Ende mehrheitlich begrüßt, sodass die finale Entscheidung hinsichtlich der Positionierung der MHH drei Tage später bei der nächsten Stupa-Sitzung getroffen werden sollte.
Zum Abschluss ging es um eine große Investition fürs AStA-Büro: Immer mal wieder benötigt der AStA für administrative Zwecke neue Utensilien wie Büroartikel oder Druckzubehör, für die Finanzanträge gestellt werden müssen. Wenn es sich hierbei um kleinere Investitionen handelt, kann der AStA selbst darüber abstimmen und dabei auf eigene Bestände zurückgreifen; geht es jedoch um größere Summen, die von Beiträgen aus der Studierendenschaft finanziert werden, bedarf es der Zustimmung des Studierendenparlaments. Letzteres betrifft einen Finanzantrag von AStA-IT-Referent Jan in Höhe von 5000€, den er bei der Sitzung kurz vorstellte: Da die Computer im AStA-Büro mittlerweile schon acht Jahre alt sind und deren Rechenleistung und –geschwindigkeit für die Tätigkeit der Referent*innen nicht mehr ausreichend ist, sollen zwei neue Office-Computer und vier neue farbechte Bildschirme angeschafft werden. Die Mehrheit des AStA sah diesen Bedarf ebenfalls und gab dem StuPa ein Stimmungsbild mit auf den Weg, worüber dieses ebenfalls abstimmen sollte.
Nach fast drei Stunden Sitzungszeit beendete Carlos schließlich die Sitzung. Sie lieferte eine gute Steilvorlage für die letzte StuPa-Sitzung vor der Sommerpause, die drei Tage später folgen sollte.
Robert Hämmerlein, curare-Chefredaktion